Ankündigung zum Afrikatag Rendsburg am 20.10.2024
Unser Konsum in Europa geht seit Jahrhunderten und Jahrzehnten zu Lasten afrikanischer Länder. Doch das rückt es erst in den letzten Jahren mehr und mehr in den Fokus unserer eigenen Lebenswelt. Grund hierfür ist einerseits die Wissenschaft und die damit einhergehende weitere Bildung, andererseits ist der Zugang zu sozialen Medien in den Ländern des globalen Südens dafür
verantwortlich, dass wir nicht mehr die Augen vor den Ungerechtigkeiten verschließen können und wir sehen, dass wir von dem enormen Ressourcenreichtum profitieren. Zudem werden die Menschen auf ihrem Kontinent immer selbstbewusster.
Insbesondere die jüngeren Generationen möchten ihren Anteil am Wohlstand. Das sehen wir auch, an den Fluchtbewegungen Richtung Europa. Wenn es im eigenen Land wirtschaftlich keine
Perspektiven gibt, dann wandern die Menschen dorthin, wo sie die Möglichkeit haben, sich und ihre Familien zu ernähren. Wir lernen immer mehr darüber, welche Rolle Afrika für unseren Wohlstand spielt.
Auch wenn es schon lange so ist, sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr ignorieren können, dass die Grenzen des ökologischen Wachstums nahezu erreicht sind. Wegen des zunehmenden Bevölkerungswachstums, des steigenden Wohlstands in vielen Ländern und der besseren gesundheitlichen Versorgung der Menschen in allen Teilen der Welt, wird sowohl in der Politik als auch von NGOs ein Umdenken unserer Verhaltensweisen gefordert.
Das Konzept Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist kein neues Konzept, kommt aber spätestens mit der Verabschiedung der „Sustainable Development Goals“ immer mehr in der (außer-) schulischen Bildung an. Davon sind auch Großveranstaltungen, wie der „Afrikatag“ in Rendsburg nicht ausgenommen. Menschen möchten sich immer mehr über die Zusammenhänge in der globalen Welt informieren und stellen zunehmend kritischere Fragen zu Produktion, Lieferketten und Konsum usw. Das althergebrachte Bild über Afrika wird immer mehr infrage gestellt und viele Menschen wenden sich ab von der Passivität des Spendens für traditionelle Entwicklungshilfeprojekte und wollen selbst aktiv werden.
Dazu müssen mehr Angebote im Zuge des globalen Lernens geschaffen werden, die die Menschen dazu anregen und die sie darüber informieren, wie die Situationen vor Ort in den Ländern Afrikas sind. In diesem Jahr reagiert der Verein „Auf nach Afrika e.V.“ auf diese Bedürfnisse und zusammen mit den ausstellenden Vereinen und weiteren Akteuren veranschaulicht er interaktiv für die Besucher die Herkunft, Herstellung und Verarbeitung ihrer Produkte. Viele Vereine, die am Afrikatag 2024 beteiligt sind, bieten Produkte an, die im aktuellen Bewusstsein
der Menschen sind. Dazu gehören neben Kaffee und Schokolade auch nachhaltige Reiseangebote oder Textilien aus Naturprodukten. Mit Aktionen, Kurzvorträge und Filmen zu folgenden Themen werden die Besucher angeregt, sich zu informieren und sich mit ihrem eigenen Konsumverhalten auseinander zu setzen.